Durch die Ruinen der Hilden-Leinenfabrik in Lisburn

Veröffentlicht am 26. April 2023 um 13:49

Seit langem wollte ich diesen Ort sehen, erstaunlicherweise hat es 6 Jahre gedauert bis ich hier ankam. Ich hätte den ganzen Tag hier verbringen können, aber Hubby schrieb schon eine SMS ob mit mir alles ok sei, also machte ich mich nach zwei Stunden wieder auf den Heimweg. Trotz alledem war ich insgesamt sehr beeindruckt, sowohl von der Größe als auch von den Funktionen der Mühle. Es war langegenug um meinen Durst nach der Erkundung der Leinenindustrie auf dieser Reise zu stillen. 

Geschichte

1784 gründete der aus Schottland stammende John Barbour in Lisburn eine Fabrik für Leinenfäden. Zur gleichen Zeit kaufte sein Sohn William in Hilden ein heruntergekommenes Gebäude und gründete ein Geschäft. Später wurde die Garnfabrik nach Hilden verlegt und beschäftigte bereits 122 Arbeiter. 1823 kaufte William Barbour eine ehemalige Bleichmühle in Hilden und baute eine wasserbetriebene Zwirnerei.

Die Linen Thread Company wurde 1898 gegründet und entwickelte sich schnell zu einem großen internationalen Unternehmen. Tatsächlich wurde es zur größten Leinenfadenfabrik der Welt, was Lisburn einen wohlverdienten internationalen Ruf einbrachte. 1914 waren es etwa 2.000 beschäftigte Mitarbeiter. Zu den vielfältigen Produkten des Unternehmens gehörten Netze die zu Schlingen und Fischernetzen verarbeitet werden konnten.

 Das Unternehmen baute für seine Belegschaft in Hilden ein Dorf, das aus 350 Häusern, zwei Schulen, einem Gemeindehaus, einem Kinderspielplatz und einem Dorfsportplatz bestand.

Die Fabrik wurde schließlich um 2006 geschlossen und wird seitdem von Vandalismus und Bränden geplagt. In jüngerer Zeit gab es Pläne, das Land wiederzuverwenden und die Fabrik in Häuser, Wohnungen oder ein Hotel umzuwandeln, es wurde jedoch keine Einigung erzielt.

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